Erdrutschsieg für Le Pens Rechtsnationale in Frankreich
Macron kündigt Neuwahlen an
Nach herben Verlusten seines Bündnisses bei der Europawahl hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Sonntag die Auflösung der Nationalversammlung angekündigt. Damit reagiert er auf den deutlichen Einbruch seiner Koalition in den europäischen Wahlen.
Macron hatte im Vorfeld der Wahl gewarnt, dass ein Sieg der Rechtspopulisten Frankreich und Europa destabilisieren würde. Stattdessen errang das Rassemblement National von Marine Le Pen mit rund 23 Prozent der Stimmen einen deutlichen Sieg und wurde stärkste Kraft im Land. Macrons Koalition LREM/Modem kam hingegen nur auf etwa 22 Prozent.
Macron erklärte in einer Fernsehansprache, dass das französische Volk "eine tiefe Unzufriedenheit" zum Ausdruck gebracht habe und dass er "die Botschaft verstanden" habe. Er kündigte an, in den kommenden Wochen eine neue Regierung zu bilden und Neuwahlen abzuhalten, um dem Votum der Wähler Rechnung zu tragen.
Der Ausgang der Wahl wird als großer Rückschlag für Macron gewertet, der seit seinem Amtsantritt 2017 mit Reformvorhaben und sozialen Protesten zu kämpfen hatte. Es bleibt abzuwarten, ob Macron durch die Neuwahl das Vertrauen der Wähler zurückgewinnen und seine Präsidentschaft stabilisieren kann.
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